Diese alternative Behandlungsmethode bildet eine von fünf Säulen in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Ihr Ziel ist es, die Lebensenergie – das sogenannte Qi – wieder ungehindert im Inneren des menschlichen Körpers fließen zu lassen. Nach der Erfahrungslehre der alten Chinesen sind Störungen im Qi-Fluss dafür verantwortlich, dass Krankheiten entstehen. Mit sehr dünnen Nadel aus Stahl, Silber oder Gold stechen Ärzte bei der Akupunkturbehandlung in bestimmte Punkte ausgewählter Körperareale – dort, wo die Energie in Bahnen (Meridiane) dicht unter der Haut fließt oder wo sich ein wichtiger Knotenpunkt befindet.
Bis zu 30 Minuten, seltener mehrere Tage verbleiben die Nadeln je nach zugrundeliegenden gesundheitlichen Beschwerden etwa im Ohr, Nacken, Rücken oder Gesicht. Patienten empfinden diese Behandlung meist als so gut wie schmerzfrei, allerdings kann sich ein Gefühl von Brennen, leichtem Druck oder Wärme einstellen. Die Behandlung erfolgt im Liegen, manchmal im Sitzen.
Die Beschwerden, die mit diesem alternativen Heilverfahren behandelt werden können, sind sehr vielfältig, beispielsweise Schmerzen, Entzündungen, Durchblutungsstörungen, Allergien, Gewebeschwellungen, chronische Erkrankungen wie Asthma, psychische Leiden. Die Nadelreize stimulieren die Ausschüttung unter anderem von entzündungshemmenden und glücksgefühlfördernden Botenstoffen im Körper. Allerdings konzentrieren sich sämtliche Anwendungen der TCM nicht ausschließlich auf die Krankheit. TCM-Ärzte sehen und behandeln ihre Patienten ganzheitlich.
Seit dem 1. Januar 2007 ist Akupunktur bei der Behandlung chronischer Schmerzen im Kniegelenk und in der Lendenwirbelsäule und des Kniegelenks als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen anerkannt. Ergänzend zur oder separat von der Akupunktur kann Moxibustion angewendet werden.